Continental Schreibmaschine

von Andreas Garitz

Schreibmaschinen gehörten jahrzehntelang zum Bild und Klangbild in den Büros dieser Welt. Die Fingersätze, die man lernen musste, sind auf den heutigen Computertastaturen unverändert. Doch ein mit einer Schreibmaschine und einem Farbband beschriebenes DIN-A-4 Blatt ist keine Datei und ein getippter Brief keine Email.

Ein Diktat im Büro hatte zwei Arbeitsschritte, das Mitschreiben in Steno (stenografischer Schrift) und das spätere Umsetzen in die normale Schriftsprache an einer Schreibmaschine. Ebenso musste das, was ein Diktiergerät aufzeichnete, noch von einer Sekretärin maschinenschriftlich transkribiert werden, bevor es als Schriftstück zur Verfügung stand und verteilt bzw. versandt werden konnte. Generationen von Sekretärinnen lernten also Steno und Maschinenschriftsätze. Worauf es im Büro ankam, waren gute Deutschkenntnisse, Genauigkeit und Schnelligkeit.

Heute tippt jeder selbst in die Tastatur seines Bürocomputers. Nach der Fingerfertigkeit und Schnelligkeit wird im Zeitalter von Computerdokumenten und digitaler Spracherkennung nicht mehr gefragt. Zu normal ist es mittlerweile, Texte über Tastenfelder einzugeben. So normal, dass es manches Mal schon sehr schwer fällt, Texte handschriftlich zu verfassen. Die Übung fehlt.

Frontansicht

Mechanische Schreibmaschine „Continental“, Wanderer-Werke (Siegmar-Schönau) um 1930, Stadtmuseum Unterschleißheim, Inv.-Nr. 3566.

Detailansicht

Zu erkennen ist das eingelegte Farbband.

Maschinenschreib-Lehrbuch

Lehrbuch für das Maschinenschreiben. Zehnfingerblindschreiben, Maria Raule Müller, Offenburg 1950, Stadtmuseum Unterschleißheim, Inv.-Nr. 6043.