View Master

von Andreas Garitz

View-Master wurden 1939 auf dem amerikanischen Markt eingeführt und erlangten in den1950er-70er Jahren besonders auf den englisch- und französischsprachigen Märkten Popularität, in Deutschland bleiben sie von vorne herein nur eine Randerscheinung. Im Gegensatz zu den vielen anderen Anbietern von Bildserien und Betrachtern waren die View Master eher auf die Kinderzimmer zugeschnitten.

Die weitaus meisten Bildserien stammten aus dem Bereich der Kinder- und Jugendliteratur und der Comics und Trickfilme. Aufnahmen mit ernsthafteren Sujets wie Landschaften, Städteansichten, Reisebeschreibungen, wissenschaftlichen Dokumentationen, Kunstobjekten oder Architektur waren anfangs im Sortiment vertreten, wurden im Laufe der Zeit aber immer mehr von Märchenthemen und Walt-Disney Bildern abgelöst. Ab 1966 gehört der View-Master zur General Aniline & Film Corporation (GAF), womit der Schwerpunkt der Bildserien zur Adaptionen von bekannten Spiel- und Trickfilmen sowie Comics wechselte. Verkauft werden View-Master bis heute, momentan von der Mattel Marke Fisher Price.

View Master, 1950er Jahre

Bakelit, Kunststoff, Blech, 8 x 10cm. Die marmorierende Oberfläche des Bakelits ist gut zu erkennen, das Gerät hat die gleichen Maße wie seine Nachfolger. In den View Master wird wie bei einem Fernglas durch die beiden Linsenschächte geschaut

View Master, 1950er, Rückansicht

Rückseite des View Masters mit Logo. Das Sonnenlicht fällt durch die milchigen Plastikscheiben und illuminiert die beiden Bilder des jeweiligen, eingestellten Bilderpaares

View Master, um 1966

View Master der Firma Sawyer´s Europe, Brüssel und GAF, New York, Bakelitgehäuse, ca.8 x 10; T ca. 7,7 cm

Gerät mit Originalverpackung

View Master, um 1966, mit Originalverpackung. Hier ist eine Viewmasterscheibe eingesteckt. Sie wird mit Hilfe des rechts sichtbaren Hebels weitergedreht, wodurch das nächste Bilderpaar in den Sichtfenstern erscheint. Der Titel des Bilderpaares kann in der Aussparung zwischen den beiden Linsenschächten abgelesen werden

View Master Projektor, um 1965

Mittels eines für die Scheiben passenden Projektors (Bakelit und Blech, B 16cm) konnte man die Bilder auch auf eine Fläche projizieren. Natürlich waren die Bilder dann lediglich in 2D zu sehen

View Master Projektor, um 1965

Im Innern des Projektors (L 17cm) wurde eine einfache Lampe eingeschraubt, am Umlauf hinter der Linse ist der Hebel zum Weiterdrehen zu sehen (Griffplastik fehlt)

View Master, 1970er Jahre

View Master, 1970er Jahre, Frontansicht, Plastikgehäuse, ca. 8x10 cm.

View Master, 1970er, Rückansicht

Gerade in Belgien, wo die Geräte teilweise auch hergestellt wurden, finden sich auf jedem Flohmarkt Exemplare. Dort war der View Master recht populär.

View Master Scheiben, um 1970

View Master Scheiben mit verschiedener Motivik, 60-70er Jahre: Tarzan (3), Un Amour de Coccinelle (3), Sawyer´s: Woody Woodpecker, Andy Panda, Chilly Willy (3), Grand Place Brussels, World´s Fair Brussels 1958 (2), Disneyland (3), die Zugspitze (3), Michel (3)

View Master Projektor, um 1980

GAF Projektor, Kunststoff, B 18cm. Das Gerät macht eine normale, nichtstereoskopische Einzelbildprojektion der passenden View Master Scheiben möglich. Es ist mit einem Hebel zum manuellen Weiterdrehen der Scheiben ausgestattet

Scheibenserie Zorro, 1958

Zorro-Serie mit drei Scheiben, die Serie datiert auf das Jahr 1958

Scheibenserie Zorro, 1958

Zorro-Serie mit drei Scheiben, Rückseite mit Erläuterungen

Scheibenserie Zorro, Hefteinlage

Im Inneren der Scheibenverpackung fand sich meist noch ein zusätzliches, mehrseitiges Begleitheft mit zahlreichen Fotos  

Scheibenserie Zorro, Hefteinlage

In diesen Heften befanden sich die Begleittexte zu den Bilderpaaren, manchmal auch weitergehendes Bild- und Textmaterial

Scheibenserie Winnetou, 1965

Die Serie in der Packung umfasst drei Scheiben, datiert ist sie auf 1965

Scheibenserie Winnetou, 1965

Rückseite mit Erläuterungen

Bilderscheibe Daktari, 1968

Daktari, eine Tigergeschichte. Die beiden zueinander gehörenden Bilder des Stereo-Bilderpaares lagen sich jeweils gegenüber. Jede Scheibe hatte sieben Bilderpaare, die oft eine fortlaufende Geschichte erzählten

Bilderscheibe, die Vogelwelt, 1969

Die Geschichten bzw. Bildserien zu einem Thema umfassten in der Regel mehrere Scheiben