Filme
von Andreas Garitz
8 und 16mm Filme wurden entweder mit den entsprechenden Kameras selbst gedreht, oder aber als fertige Kauffilme im Handel erworben. Ersteres war im privaten Bereich sehr viel stärker verbreitet, Kauffilme wurden vor allem für die kleineren Kinderprojektoren eingekauft. Bei der normalen Normal oder Super 8 Ausrüstung mit Kamera, Schneidegerät und -zubehör sowie dem Projektor ging aber vor allem darum, private Momente für die Nachwelt zu erhalten. Es dominierten Familienaufnahmen, Bilder aus den Ferien, Mitschnitte von besonderen Momenten des Lebens (Kommunion, Hochzeit), sowie der sonntägliche Zoobesuch oder der lokale Faschingsumzug. Das Material war relativ teuer und kurz, ein Drei-Minuten-Film kostete 1970 inklusive Entwicklung um die 10 Mark. Dementsprechend wurde kaum etwas vom belichteten Material weggeworfen, die wenigsten Privatfilme wurden gestalterisch geschnitten und montiert. Meistens beschränkte sich das Zusammenkleben der Filme mithilfe der Klebepressen darauf, eine ganze Anzahl von Dreiminütern zusammen auf eine größere Rolle mit einer längeren Spieldauer von bis zu 25 Minuten zu montieren. Obwohl es reichlich Anleitungs- und Lernbücher und eine Reihe von Hilfmitteln und -materialien zur technischen und künstlerischen Filmgestaltung auf dem Markt gab, wurde davon wenig Gebrauch gemacht. Auch die Möglichkeit, Filme mit einem Kommentar oder mit Musik zu versehen, war eher die Ausnahme und beschränkte sich dann oft auf einen durchlaufenden Musikteppich.
Alle Exponate: Augsburger Gedönsmuseum, Inv.-Nr. P 7-folgend.
Lit.: Lossau, Jürgen, Filmprojektoren, Hamburg 2005; Lossau, Jürgen, Filmkameras, Hamburg 2000.