Bertelsmann Lexikon Audiosystem

von Andreas Garitz

In den 90er Jahren bereicherte Bertelsmann seine Lexikothek mit einer Besonderheit. Innerhalb der Gesamtausgabe gab es zwei Bände mit Tondokumenten (Spektrum der Kultur in Wort, Bild und Ton), sowie zusätzliche 10 Bände (Unser Jahrhundert in Wort, Bild und Ton) mit Tonaufnahmen für die Jahrzehnte 0-9. In die Bände waren jeweils rund zehn transparente Kunststofffolien eingefügt, auf denen sich Rillen befanden, die beim Aufsetzen eines mitgelieferten Audioabtasters abgehört werden konnten. Im Grunde genommen funktionierte das batteriebetriebene Aufsatzgerät wie ein umgedrehter Plattenspieler, bei dem sich nicht die Schallplatte, sondern der Plattenspieler mitsamt des Tonarmes mit der Nadel drehte.

Zum Videoblog: Teil 3 - Die Audiobox

Audioaufsatzgerät

Das Aufsatzgerät mit der Originalverpackung, Augsburger Gedönsmuseum, Inv.-Nr. A 3-5.

Aufsatzgerät, Unterseite

Die weiße Nadelaufnahme ist ganz unten im Nadelschlitz zu erkennen.

Audiofolien-Seite

Beispielseite mit Folie, auf welcher das Audiogerät aufgestellt und abgespielt wurde. Jede Folie bestand aus sechs kurzen "Singles" bzw. Tonaufnahmen.

Audiofolie, Detail

Die Nadel wurde durch die Drehung des Geräte-Innenteils mit dem Nadelschlitz automatisch über die Länge der Rille geführt.

Abtaster TAI

Tonabtaster TAI der Firma Audio Moosburg, mit Originalschachtel, Augsburger Gedönsmuseum, Inv.-Nr. A 3-4. Es gab den "TAI - Der Informant" und den "TAI - Der Vorleser". In der Gebrauchsanweisung ist das Gerät hier als Vorleser angesprochen. Für welche Bücher bzw. Medien das TAI System im Detail vorlag, ist uns momentan noch unbekannt.

Abtaster TAI, Unterseite

Die Unterseite des Gerätes, das analog zum Bertelsmann-Gerät Verwendung bei einer Tonfolienabtastung mittels Tonnadel hatte.