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Tefifon
Das Alternativsystem aus Köln-Porz
von Andreas Garitz
Das Tefifon war ein ganz eigenes Audioformat aus Köln-Porz. Auf einer Kassette mit Endlosband war eine der Länge nach verlaufende, spiralförmige Tonspur aufgebracht, die von einer querliegenden Nadel abgetastet wurde. Quasi ein Hybrid aus Tonband und Schallplattensystem. Es gab verschiedene Geräteausführungen, unter anderem auch eines, das im Deckelraum eines großen Dampfradios fest verbaut war. Das Gerät des hier gezeigten Typs wurde 1957 gebaut.
Die Musik auf den Kassetten war aus gemarechtlichen Gründen komplett von eigenen Orchestern neu eingespielt, es handelte sich also musikalisch ausnahmslos um Unikate, die mit den Originalen konkurrierten. In wieweit das gelang und bei den Kunden ankam ist schwer zu sagen, durchgesetzt hat sich das System aber nicht.
Die Spieldauer pro Kassette war eine Stunde, mit dem Drehrad rechts konnte man die Nadel in der Höhe verstellen und auf diese Weise in der Titelliste nach vorne oder rückwärts springen, alternativ konnte man dafür auch eine Fernsteuerung anschließen. Einen eigenen Verstärker hatte das Koffergerät KC 1 nicht, aber es gab eine Variante in der im Kassettenfach hinten eine Verstärkereinheit eingebaut war, die Kassetten (nur noch 3) befanden sich dann im Halteband im Kofferdeckel.
Exponat: Augsburger Gedönsmuseum, Inv.-Nr. A 3-9.
Zum Videoblog: Teil 1- Das Tefifon